Das Martyrium des Apostels Petrus

Martyrium des Petrus Petrus und Paulus hatten durch ihre Gebete Simon, den Hofzauberer des römischen Kaisers Nero, seiner Magie beraubt. Als er daraufhin starb, verurteilte sie Nero beide zum Tode. Als Nichtrömer sollte Petrus gekreuzigt werden. 

Als Petrus zum Kreuze kam, sprach er >Christus, der vom Himmel auf die Erde kam, ward am aufrechten Kreuze erhöht; ich aber bin gewürdiget, von der Erde zu kommen nach dem Himmel, darum soll mein Haupt nach der Erde weisen, und meine Füße nach dem Himmel. Also, da ich unwürdig bin, am Kreuze zu hängen wie mein Herr ist gehangen, so kehret das Kreuz um und kreuziget mich, das Haupt nach unten<. Da wendeten sie das Kreuz und hefteten seine Füße nach oben und seine Hände nach unten.  

Die Darstellungen der Hinrichtung Petri folgen in der älteren Kunst stets dieser Überlieferung und drehen das Kreuz einfach auf den Kopf. Cranachs Interpretation weicht deutlich von dieser Tradition ab, indem sie den Apostel quer ans Kreuz gebunden zeigt, was dem Holzschnitt, der den Auftakt zur ganzen Serie bildet, eine ungeheure, auf die Dramatik des Folgenden vorausweisende Bewegtheit verleiht. 

Armin Kunz