Das Martyrium des Apostels Simon

Martyrium des Simon Die Legenda aurea behandelt Simon zusammen mit seinem Bruder Judas Thaddäus im gleichen Abschnitt. Beide sollen erstochen, Simon nach einer anderen dort herangezogenen Quelle gekreuzigt worden sein. Cranachs an Drastik kaum zu überbietende Schilderung des kopfüber aufgehängten und von einer großen Säge langsam zerteilten Apostels geht jedoch auf eine andere, in der älteren Legendenliteratur nicht überlieferte Tradition zurück, deren frühestes bildliches Zeugnis ein um 1300 entstandenes Glasfenster in der Stadtkirche St. Dionys in Esslingen ist und die dann ab dem 15. Jahrhundert zur geläufigsten Darstellungsform des Simon-Maryriums wird.

Armin Kunz